Falsche Herkimer-"Diamanten"

Falsche Herkimer-"Diamanten"

Der legendäre Ruf der Herkimer-"Diamanten" als Heil- und Bewusstseins-Kristalle hat im Zeitalter des Internets diverse Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen. Vor allem auf Auktionsplattformen tauchen immer wieder doppelendige Kristalle aus Mexiko, Pakistan, Brasilien, China, Argentinien und anderen Ländern auf, die als "Herkimer-Diamanten" vermarktet werden. Meistens ist schon am billigen Preis ersichtlich, dass da irgendetwas nicht stimmen kann, denn die Abbaukosten in den USA sind nun mal um Faktoren höher, als in den Entwicklungsländern.  

Manchmal erkennt man die Trittbrettfahrerei an den Herkunftsangaben, denn die Herkimer-Steine haben ja ihren Namen, weil sie aus der Region "Herkimer" in den USA stammen und nicht aus Brasilien, Pakistan, Argentinien oder China. Auch bei den Qualitätsangaben wird oft geschummelt oder es wird bei Bestellung eine Rücksendung zum vornherein ausgeschlossen.

Einmal, als wir ein qualitativ gut aussehendes Angebot auf Ebay überprüften, mussten wir feststellen, dass der Kristall zwar von guter Qualität und auffällig günstig war. Aber hinzu kamen dann noch 26 US-Dollar Versandkosten pro Stück, und man konnte nur Einzelstücke bestellen. Weitere Recherchen ergaben, dass im angegebenen Gebiet in Buta Ranquil/Argentinien schon lange kein Minenbetrieb mehr existiert. Unsere Nachforschungen ergaben, dass es sich bei diesen Kristallen um einzelne Fundstücke aus einer ehemaligen und längst stillgelegten Asphaltmine aus dem 2. Weltkrieg handelte. Die Nazis hatten damals in dieser menschenleeren Region die Mine "La Tungar" betrieben und brachten von dort extrahiertes Vanadium nach Deutschland. Offenbar findet man im Schutt der ehemaligen Asphaltmine noch heute vereinzelt Quarz-Dopellender, die in Form und Qualität den Herkimer-Kristallen ähneln. In der Nähe lebende Bergbewohner suchen die Kristalle und verkaufen sie an Händler weiter. Ein professioneller Abbau oder eine Lieferkontinuität gibt es dort allerdings nicht; für uns Grund genug, diese Möglichkeit nicht weiter zu untersuchen. 

Aufmerksam geworden auf dieses Angebot waren wir durch den anonymen Internetpranger der militanten Skeptiker-Bewegung. Um ihre erfundene Abzocker-Behauptung zu untermauern, präsentierten diese Rufmörder auf ihrer anonymen Internet-Plattform fingierte "Beweise". Offenbar rechneten die überaus schlampigen oder aber gezielt bösartigen Autoren nicht damit, dass wir der Sache im Detail nachgingen und so stellten diese  Gesellen durch ihre infame Strategie einmal mehr die eigenen Beine. Bis heute ist unklar, wer hinter der riesigen anonym betriebenen Plattform der militanten Skeptiker-Bewegung steht, die sich hinter einer Wikipedia-ähnlichen Erscheinung und einem objektiven Berichterstatterstil tarnt. Sicher ist nur, dass die Autoren statt der vorgetäuschten Aufklärung gezielte Desinformations- und Rufmordkampagnen betreiben. Mehr dazu finden Sie hier.

 

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